Philodentron mit neun Blüten, aus denen sich maiskolbenähnliche Früchte entwickelten.
Keine Tropen ohne Pflanzen. Wir möchten an dieser Stelle dieses ungewöhnliche Foto unseres blühenden Philodentron zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass auch Pflanzen schützenswerte Lebewesen sind, die ethisch leider noch nicht im Bewußtsein der meisten Menschen angekommen sind. Lesen Sie hierzu unseren Text aus dem Jahre 1993 „Die mitweltethische Erfassung der Pflanze“ (siehe Ruprik „Texte“, Artikelnummer 27).
In unserer Tierschutzeinrichtung leben auch ca. 120 Pflanzen der verschiedensten Arten, die ebenfalls aus ethischen Gründen bei uns Zuflucht fanden – vor allem, weil sie von ihren „Besitzern“ weggeworfen wurden, als sie deren erbärmliche Fürsorge mit erbärmlichem Wachstum quittierten. Unser Philodentron fühlt sich bei uns auch deshalb so wohl, weil seine Wurzeln ins Wasserbecken unserer Sumpfschildkröten ragen, aus dem er Nährstoffe entnimmt und dabei auch noch die Wasserqualität begünstigt. Mit seinen riesigen Blättern filtert er auch die Luft unseres Tierhauses. Selbst in botanischen Gärten sind blühende Philodentren – noch dazu mit zeitgleich neun Blüten, sehr selten zu sehen.
Das Wohl unserer zahlreichen Tiere und Pflanzen tagtäglich zu gewährleisten ist für uns ein Dienst an dem kleinen „Garten Eden“, den wir hier geschaffen haben, bevölkert von Lebewesen, deren Tod und Elend menschengewollt beschlossene Sache war. All diese Lebewesen sind zugleich unsere Lehrmeister, denn sie gewährleisten, dass wir den biophilen Bezug zu unseren „Klienten“ nie verlieren – das ist wichtig, denn bei vielen Tierschützern scheint dieser längst verloren gegangen zu sein, weshalb sie so wenig Wissen über die Natur und die Tiere aufweisen und oft zu vergessen scheinen, dass es zuvorderst um eben diese Lebewesen geht und nicht um sie selbst.

 

 


 

Kaimandame „Alexa“ in ihrer Anlage, die 2700 Liter Wasser enthält, das auf 30 Grad Celsius gehalten wird. Das Wasser wird acht Stunden täglich gefiltert und umgewälzt. Das Landteil befindet sich über dem Wasser und bildet hierdurch eine Unterwasserhöhle.

 

 

 

 

 

Die Anlagen für Wasser- und Sumpfschildkröten umfassen vier gemauerte Becken von insgesamt 7000 Liter beheiztem Wassers, das ebenfalls acht Stunden täglich gefiltert und umgewälzt wird. Die Landteile sind beleuchtet und zugleich Umterwasserhöhlen.

 

 

 

 

Teilweise werden für besondere Arten oder Einzelgänger die herkömmlichen Aquarien verwendet – auch hier sind die Landteile immer gleichzeitig auch Unterwasserhöhlen – eine Erfindung von uns schon vor 25 Jahren, denn hierdurch geht kein Schwimmraumvolumen verloren, Lebensraumstruktur entsteht, die Deckung bietet und leicht zu reinigen ist, denn das Landteil ist herausnehmbar.

 

 

 

Aqua- Terrarium, das sogenannte Becken 5, ist speziell für amphibische Erdschildkröten gebaut, die sowohl an Land, als auch im Wasser leben. Ihnen genügt eine Plattform als Landteil nicht, denn sie benötigen eine Bodenstruktur mit Höhlen, Steinen und Würzeln – ähnlich wie Landschildkröten. Sie sind aber auch im Wasser. Ihr hochgewölbter Panzer und das Fehlen von Schwimmhäuten unterscheiden sie von den Sumpf- und Wasserschildkröten.

 

 

 

 

Unsere Landschildkrötenanlagen in der Tropenhalle für Arten, die auch etwas mehr Luftfeuchtigkeit vertragen, wie Griechische und Maurische Landschildkröten. Der Boden wird zu zwei Dritteln mit Bodenheizung beheizt, die thermostatgesteuert ist. Die Haltung erfolgt auf Pinienrinde, die einmal pro Woche gegossen wird.
Jede Anlage wird mit Quecksilberdampflampen, einem sonnenähnlichen Kunstlicht mit UV- Anteilen, 10 Stunden täglich beleuchtet. Es gibt auch schattige und kühlere Rückzugszonen.

 

 

 

Unsere Papageienanlage wird von verschiedenen Arten, von den Aras bis zu den Mohrenkopfpapageien bewohnt. Alle stammen aus Einzelhaltungen und wurden bei uns vergesellschaftet. Die zwischenartliche Gruppe lässt keine Langeweile aufkommen. Auch die reichhaltige Ausstattung mit Ästen, Stämmen, Seilen etc. bietet den Vögeln viel Abwechslung und Beschäftigung.

 

 

Unser Netzpython, inzwischen ca. 4,5 Meter lang, seit 1999 bei der AKT, lebt seit 2005 auch in der Tropenhalle. Zuvor lebte er in einem Baumterrarium neben unseren Grünen Leguanen im Wintergarten des Wohnhauses (zweites Foto). Der Netzpython gehört zu den größten Riesenschlangen und kann maximal 10 Meter Länge erreichen. Er ist in Malaysia beheimatet. Unserer jedoch wurde monatelang in einem Keller ohne Wärme, Licht, Wasser und Nahrung gehalten.

 

 

Im Herbst 2010 erweiterten wir unsere Kapazitäten in der Tropenhalle um weitere Terrarien und Aquarien, indem wir die Vertikale mehr nutzten und Hochanlagen installierten.

 

Terrarium für Kornnattern

 

 

 

 

Kombianlage: Unten Krankenstation für verwundete Wasserschildkröten – auch „Trockendock“ genannt. Darüber eine Hochanlage frür kletternde Reptilien wie Echsen oder Schlangen.

 

 

 

 

Direkt neben dem Heizverteiler unserer Kaimananlage installierte ich ein Terrarium für unsere Kettennatter, da sie uns hierdurch keine gesonderte Beheizung abverlangt. Die Abwärme des Heizverteilers hält das Terrarium auf 25 Grad Celsius.

 

 

 

 

Eines der beiden neuen Aquarien für Australische Spitzkopfschildkröten (Foto), das andere für eine Chinesische Weichschildkröte, eine solitär lebende Art, von der wir zwei Exemplare beherbergen.